Zwei Jahre ist es inzwischen her, dass aus dem ehemaligen Pastorat zunächst eine Notunterkunft und kurze Zeit später eine multikulturelle Begegnungsstätte wurde. Und es gab noch einen weiteren Grund für Klein Borstel hilft e.V. und die Kirchengemeinde Maria Magdalenen, gemeinsam zu feiern.
Manches erinnert in der Begegnungsstätte an der Stübeheide noch an die Zeit im November 2015, als Hunderte von Geflüchteten damals am Hauptbahnhof strandeten und ein Obdach für die Nacht brauchten. Eine Notunterkunft entstand und Berge an Spenden wurden damals an die Verantwortlichen von Klein Borstel hilft und der Kirchengemeinde übergeben. Und so gibt es immer noch einige Gläser mit Marmelade, Packungen mit Tee und Zucker oder auch Hygieneartikel in den Schränken, die auch nach zwei Jahren noch nicht alle verbraucht sind.
Aus der einstigen Notunterkunft ist aber längst ein gut besuchter Treffpunkt geworden. Besonders am Freitag und Sonntag, wenn nachmittags das Café seine Türen öffnet, sind Kommunikation, und Kennenlernen Trumpf. Geflüchtete, die inzwischen in der Unterkunft „Große Horst“ wohnen und Klein Borsteler Nachbarn treffen sich hier und genießen das Miteinander. Spielen, lernen, reden, unterstützen – all das ist hier zur Selbstverständlichkeit geworden und längst sind viele neue Freundschaften entstanden. Aber auch die Kleiderkammer erfreut sich großer Beliebtheit. Immer am Montagnachmittag bietet sie für sehr kleines Geld gespendete Kleidung und auch Haushaltsartikel an. Gelegentliche Flohmärkte ergänzen hier das Angebot. Außerdem bieten verschiedene Gruppen Unterstützung beim Deutsch lernen an und auch die Sportgruppe trifft sich wieder regelmäßig – jetzt im Winter zu Tischtennis und Kickern.
Zum zweiten Jahresfest gab es eine besonders schöne Neuigkeit. Denn die Kirchengemeinde vermietet ab sofort den unteren Teil des Hauses an der Stübeheide offiziell an den Verein Klein Borstel hilft. Finanzielle Unterstützung bei der Miete kommt aktuell vom Bezirk Nord.
Zum Jahrestag kamen rund 50 Ehrenamtliche zusammen, um gemeinsam zu feiern und zu klönen. Die Vereinsführung von Klein Borstel hilft hatte ein kleines, herzhaftes Buffet zusammengestellt und verdursten musste auch keiner. Fazit am Ende des Abends: Auf ins dritte gemeinsame, bunte Jahr!