Guck mal, wer da hilft!

Deutschkurs für Fortgeschrittene
von und mit Ingrid und Heinz Gohs
Samstags, 10.30 bis 12.30 Uhr; Unterkunft
Zielgruppe: alle mit fortgeschrittenen Deutschkenntnissen

Für Ingrid und Heinz Gohs war sofort klar, dass sie sich irgendwie engagieren möchten. Als sie von der Notunterkunft erfuhren, die Klein Borstel hilft im Herbst/Winter 2015 in der Begegnungsstätte Pastorat betrieb, meldeten auch sie sich als Helfer und kamen zur ersten Infoveranstaltung. Und wie viele andere realisierten auch sie erst zu diesem Zeitpunkt, dass schon seit Jahren eine Flüchtlingsunterkunft für rund 90 Menschen in Borstels Ende existierte. Also beschlossen die beiden, dort einen Sprachkurs zu etablieren. Inzwischen sind sie mit ihren SchülerInnen in die neue Unterkunft Große Horst umgezogen und bieten ihren Deutschkurs für Fortgeschrittene dort an.

Inhaltlich teilen sie sich die Aufgaben. Ingrid erstellt Arbeitsblätter von selbst ausgedachten kleinen Geschichten, vereinfachten Fabeln oder aufbereiteten aktuellen Zeitungsberichten. Die Texte werden gemeinsam gelesen und besprochen. Oft ergeben sich Fragen, z.B. zum Wortschatz. Wörter wie „Feuerwehreinsatz“ oder „glücklicherweise“ wollen näher erklärt sein. Heinz übernimmt den grammatischen Bereich. In der letzten Stunde ging es u.a. um Präpositionen, die nur mit Dativ oder Akkusativ verwendet werden. Die deutsche Sprache ist eine schwere Sprache – das merkt man hier besonders deutlich. „Natürlich macht es etwas Arbeit, das alles vorzubereiten, aber es lohnt sich und macht Spaß“, betont Ingrid. Wenn dann aber nur zwei Teilnehmer kommen – was schon mal passieren kann – ist es auch etwas frustrierend, so ihre Ergänzung. Der Sprachkurs ist eben ein freiwilliges Angebot – keine Verpflichtung. Meistens ist er aber gut mit Teilnehmern gefüllt.

Manchmal wundern sich die ehemalige Lehrerin und der frühere Jurist über die Pünktlichkeit ihrer SchülerInnen. Beginn des Kurses ist um 10.30 Uhr, und etwa die Hälfte der Teilnehmer ist auch ohne Schulglocke meist rechtzeitig da. Die andere Hälfte sieht das etwas lockerer und trödelt am Samstagvormittag auch mal mit 10 bis 15 Minuten oder auch mehr Verspätung heran. Das kann anstrengend sein. Dennoch stehen der Spaß und das freundliche Miteinander im Vordergrund. Und neue TeilnehmerInnen – wie Ziba, die seit rund einem Monat neu im Kurs ist – bestätigen: „Ich habe schon viel gelernt.“ Anderen, die schon lange dabei sind, wie Helen, Hagos oder Moheb merkt man ihre Fortschritte deutlich an. Hier geht es jetzt um grammatischen Feinschliff und größeren Wortschatz. Deswegen fordert Heinz seine SchülerInnen auch immer wieder auf, zu Hause zu üben und vor allem Vokabeln zu lernen. Denn letztlich kommt es darauf an, wie auch Hagos betont, „dass man sich miteinander unterhalten kann“.

Auch über den Sprachkurs hinaus, unterstützen Ingrid und Heinz, wo sie können. Sei es bei alltäglichen Hürden wie Formularen, Behörden, Ärzten oder einer Wohnungsbaugesellschaft.
Wenn sie nicht gerade in der Flüchtlingshilfe aktiv sind, sitzen die beiden Rentner dennoch nicht auf der faulen Haut. Neben regelmäßigem Joggen sind sie in Hamburg oft mit dem Rad unterwegs, Ingrid macht zudem Stadtführungen für Freunde und Bekannte. Und beide lesen auch gerne. Außerdem sind da noch zwei Enkelkinder, über deren Besuch sich die Großeltern immer freuen. Mit dem Verreisen haben es die beiden dagegen nicht mehr so. Grund: „Dafür haben wir gar keine Zeit.“


Du hast auch Lust und Zeit, dich bei Klein Borstel hilft zu engagieren, dein Wissen zu teilen, ein bisschen Hilfsbereitschaft in die bunte, multikulturelle Waagschale zu werfen. Dann melde dich bei uns. Du erreichst uns per Mail an info@klein-borstel-hilft.de. Oder komm einfach mal zu den Cafézeiten in der Begegnungsstätte Pastorat an der Stübeheide 177 vorbei. Immer freitags und sonntags von 15 bis 18 Uhr triffst du hier auf nette Menschen, die sich freuen, dich zu sehen.


Hier geht’s zur Kontakt-Seite

Hier geht’s zur Spenden-Seite

Hier geht’s zur Mitglied-werden-Seite